Reinhard Geiser wurde am 17. April 1842 als Sohn des Hammerschmieds Joseph Geiser und der Magdalena Kopf in Bühlertal geboren. Er trat in die Fußstapfen seines Vaters und erlernte ebenfalls das Schmiedehandwerk.
1880 wurde Reinhard Geiser zum Bürgermeister von Bühlertal gewählt. Zunächst betrieb er weiterhin seine Schmiedwerkstatt. Er baute 1887 im Gewann Hasenacker sogar eine neue Hammerschmiede mit Wasserbetriebswerk, die aber 1890 je zur Hälfte in den Besitz des Hammerschmieds Franz Xaver Bäuerle und des Hammerschmieds Karl Lohne überging. Fortan widmete sich Reinhard Geiser ganz seinem Amt als Ortsvorstand.
Zwei Mal wurde er – 1886 und 1892 – als Bürgermeister wiedergewählt. In seine Amtszeit fielen die großen Fortschritte der Bühlertäler Infrastruktur. Von 1883 bis 1891 war er Vorstand des Ländlichen Kreditvereins Bühlertal, dem Vorläufer der Volksbanken. 1897 trat er für den Bau der Eisenbahnverbindung von Bühl nach Bühlertal ein, 1898 forcierte er die Gründung einer freiwilligen Feuerwehr. Bereits 1864 war Reinhard Geiser Gründungsmitglied des Gesangsvereins „Eintracht“ in Bühlertal, den er dann von 1877 bis 1904 als Vorstand führte.
Einer der Höhepunkte seines Bürgermeisteramtes war sicherlich 1903 die Einweihung des neuen Krankenhauses gemeinsam mit Großherzogin Luise von Baden, mit der er auch privat befreundet gewesen sei. Im Jahr seiner dritten Wiederwahl wurde er mit dem Verdienstkreuz des Zähringer Löwen ausgezeichnet.
Bürgermeister Geiser starb am 1. Dezember 1904 in Folge einer Herzerkrankung. Ein großer Trauerzug begleitet seinen Sarg zum Friedhof. Oberamtmann Freiherr von Reck ehrte ihn im Namen des badischen Staates, Vereine und Vertreter der Ortsbehörden legten Kränze nieder.