Sanierung Gebäude

Über alle geleisteten Arbeiten kann hier nicht detailliert berichtet werden. Der Umfang würde den Rahmen dieser kurzen Dokumentation sprengen.

Die Reinigungs- und Reparaturarbeiten im Schmiedeinnenraum nahmen zu Beginn der Tätigkeiten den größten Raum ein. Marode Türpfosten wurden ersetzt und schubkarrenweise Schutt und Abfall beseitigt. Auf den Einrichtungsgegenständen war teilweise eine aus Fett und Ruß festgebackene Schmutzschicht von mehreren Zentimetern Dicke, die mechanisch mit Spachtel und Drahtbürste abgetragen werden musste.

Komplett zu rekonstruieren war der Bereich des Schleifsteines. Schon jahrzehntelang nicht mehr genutzt, waren die Stützmauern zusammengefallen. Die vom Abrieb gefüllte Schleifsteingrube musste vollständig ausgehoben werden. Eine mühsame Arbeit, da sich der Abrieb aus Stein und Metall wie Beton verbunden hatte und nur mit der Spitzhacke zu entfernen war.

Kräfteraubend gestalteten sich die Sanierungsarbeiten am Wasserradschacht und an der Ablaufseite des Wasserkanals. Der gesamte Bereich musste als Vorbereitung für den Aufbau des neuen Wasserrads vom teilweise über 30 Zentimeter hohen Schlamm, der sich im Laufe der Jahrzehnte dort unter abgesetzt hatte, gereinigt werden. Besonders schwierig war die Säuberung des eigentlichen, etwa 30 Meter langen Ablaufkanals. Wegen der geringen Höhe konnte nur im gebückten Zustand, bei ständig nachfließendem Wasser, eimer-weise Schlamm und Geröll nach oben transportiert werden.

Kaum mehr zu erahnen sind die Instandsetzungsarbeiten an der Esse. Die Feuerstellen waren unbrauchbar und mussten ausgetauscht werden. Das Mauerwerk der Esse war stellenweise zusammengebrochen und musste neu aufgemauert werden. Nach der Stillegung der Hammerschmiede 1961 musste der das Gebäudedach überragende außenliegende Teil des baufälligen Schmiedeschornsteins abgebrochen werden, um eine Gefährdung des Straßenverkehrs auf der Hauptstraße auszuschließen. Bei den Abrissarbeiten fielen damals mehrere Backsteine in den engen Rauchabzug der Esse und verkanteten sich dort. Um wieder Schmieden zu können, war es notwendig, diesen Rauchabzug freizulegen. Da die Schamottsteine durch von außen in die Öffnung gefallenen Schmutz regelrecht festgebacken waren, konnten sie nur mit einer selbst konstruierten Spezialzange wieder entfernt werden.

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In den ehemaligen Wohnräumen der Schmiedefamilie wurde unter jüngeren Spanplattenverkleidungen das alte Fachwerk freigelegt und unter Anleitung eines Fachbetriebs originalgetreu in alter Handwerkstechnik restauriert. Die Schadstellen an den Dielenböden wurden mit altem Holz ausgebessert.

Abschließend betrachtet, muss dem Helferteam großes Lob gezollt werden. Keine Arbeit war zu viel, zu zeitraubend oder zu schwierig. Auch in bislang unbekannte Arbeitstechniken haben sich die Männer mit Feuereifer eingearbeitet. Selbst Stürze, Verletzungen oder die ständige Staubbelastung konnten sie nicht von dem Abschluss der Arbeiten abbringen. Auch die älteren Helfer waren mit Begeisterung dabei; kamen sogar an den Tagen in „ihre“ Schmiede, an denen sie gesundheitlich eingeschränkt waren.

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