Zur Prämierung der Sieger des Wettbewerbs „Heimatmuseum hat Zukunft“ erschien eine 25-köpfige Abordnung der Geiserschmiede in der Stadthalle Maulbronn.
Kein Wunder, das Museum erhielt schließlich den mit 7.500 Euro dotierten Hauptpreis des Wettbewerbes.
Ein würdiges Geburtstagsgeschenk zum 20-jährigen Bestehens des Museums, wie wir meinen!
„Es ist ein modernes Heimatmuseum, das Geschichte und Zukunft Vieler in Vielfalt beheimatet“, so Juryvorsitzende Brigitte Heck in Ihrer einleitenden Rede. „Das Museum präsentiert örtliche Spezifika und Traditionen ebenso, wie es den neuen Heimaten Zugezogener Raum gibt. Es ist damit zu einer Kultureinrichtung geworden, die dem Prozesshaften und dem Wandel historische Tiefe verleiht und Ankerpunkte in der Gegenwart setzt. Die Prämierung des Museums Geiserschmiede Bühlertal steht jedoch gleichermaßen für die […] Frage, ob man die kulturprägende Leistung eines Heimatmuseums nicht auch vielfältiger absichern sollte und dem Ehrenamt Hauptamt zur Seite stellt. Diese Frage nach Betriebsformat und Betreibern hat sich der Museumsjury bei der diesjährigen Preisvergabe geradezu aufgedrängt.“
In Ihrer Laudatio über das Museum äußerte sie sich folgendermaßen:
„Das Museum Geiserschmiede Bühlertal erhält den Hauptpreis des diesjährigen Museumswettbewerbs. Es besteht seit 20 Jahren und sein auratisches Zentrum bildet eine als Schaubetrieb erhaltene historische Hammerschmiede-Werkstatt. Seit vier Monaten nun wird diese lebendige Demonstration historischen Handwerks ergänzt um eine rundum erneuerte Dauerausstellung. Sie trägt den Titel „Bühlertal im Wandel der Zeit“ und betont damit die politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen, wo in Heimatmuseen sonst gerne eine gute alte Zeit eingefroren scheint. Museumsleiterin lna Stirm ist dabei in einem großen Team von Ehrenamtlichen eine moderne und beeindruckend frische, erlebnisorientierte Präsentation gelungen. Diese macht aus der Darstellung geschichtlicher Ereignisse und Prozesse eine Entdeckungsreise, erzeugt viele Déjà Vus und verankert Geschichte in der Gegenwart. Die medientechnische wie didaktische Vielfalt vermag Jung wie Alt anzusprechen und den Beteiligten ist dabei nicht nur eine ästhetisch sehr ansprechende Präsentation gelungen, sondern eine auch museumspädagogisch hoch qualitätvolle. Clever eingeplant hatte man auch den Platz für Funktionsräume wie ein standesamtliches Trauzimmer oder eine Museumswerkstatt. Aus zwei Gründen betrachtet die Jury dieses Haus als Leuchtturmprojekt der Heimatmuseumsszene im Bereich des Regierungspräsidiums Karlsruhe: Mit seiner Neueinrichtung leistet das Museum Geiserschmiede Bühlertal eine herausragende Arbeit. Sie ist geprägt von der Vielfalt an Themen und Möglichkeiten und das Museum getragen vom ehrenamtlichen Engagement vieler. Es besitzt jedoch auch eine professionelle Leitung, die diese vielen Stimmen orchestriert, und die besten Aufführungen gelingen eben, wenn ein Orchester auch eine gute Dirigentin hat. Mit der Finanzierung einer Museumsleitung im Kreis des Ehrenamts wie auch mit dem persönlichen Engagement von Bürgermeister Hans-Peter Braun als Vorsitzendem des Fördervereins setzt Bühlertal Kulturarbeit in Wert und damit ein starkes Zeichen. Wir gratulieren herzlich zu ihrer geleisteten Arbeit.“
Anerkennungspreise in Höhe von jeweils 1.500 Euro bekamen das Hardtmuseum Durmersheim, das Heimatmuseum Appeleshof in Gechingen und das Museum im alten Rathaus in Wiesental.
Anschließend verlieh Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder die Ehrennadeln für besonderes Engagement in der Heimatpflege an: Horst Bartholomä aus Weingarten, die Frauengeschichtswerkstatt Freudenstadt, Rainer Handwerk aus Walldürn, Ewald Link aus Maulbronn-Schmie, Thomas Naumann aus Pfatter und Alfred Rupp aus Hockenheim. Die Ehrennadel wird seit 1996 jährlich verliehen. Mit dieser Auszeichnung würdigt und ehrt der Arbeitskreis Heimatpflege im Regierungsbezirk Karlsruhe e.V. herausragende Verdienste in der Heimatpflege im Regierungsbezirk Karlsruhe.