Die Einweihung der neugestalteten Brennhütte und der Waschküche in der Geiserschmiede Bühlertal stellte sich, trotz des für Schneeausflüge geeigneten Wetters, als Besuchermagnet heraus. Zahlreiche Gäste, vorwiegend aus der näheren Umgebung, schlenderten interessiert durch die 2019 eröffnete Ausstellung „Bühlertal im Wandel der Zeit“, schauten den beiden anwesenden Hobbyschmieden Kalle Holub und Ralf Häußler über die Schultern und genossen die aufgetischten Köstlichkeiten des Helferteams. Höhe- und Zielpunkt war selbstverständlich der Besuch der neu eingerichteten Brennhütte und der Waschküche. Der Bühlertäler Richard Hörth nahm dort die Gäste in Empfang, erklärte ein ums andere Mal die verschiedenen Aspekte des Schnapsbrennens und unterstrich dies durch die Verköstigung seiner flüssigen und hochprozentigen Gaumenfreuden. Das Bügeleisenquiz stellte die Besucher vor große Herausforderungen, galt es doch, drei Bügeleisen nach ihrer Schwere zu beurteilen. Die drei Eisen wurden ein ums andere Mal prüfend in die Höhe gehalten, es wird gemutmaßt und verglichen. Sechs Kilo wiegt das Schwergewicht darunter. „Puh, damit die Wäsche eines ganzen Haushaltes zu bügeln, ist Schwerstarbeit“ ist sich die Mutter dreier Kinder sicher. „Auch ich muss viel bügeln, aber mein Eisen wiegt maximal ein Drittel“. Der Respekt vor der Leistung solcher Arbeiten wächst merklich. Auch der Film vom Wäschewaschen in vergangenen Zeiten, noch ohne Waschmaschine und Trockner, beeindruckte und sensibilisierte für die typischen Aufgaben der Frauen in vergangenen Zeiten. Der Spruch auf einer Texttafel „Wenn Frauen waschen und wursten, müssen Männer und Kinder hungern und dursten“ wurde daher viel kommentiert und diskutiert.
Die Begrüßung der Gäste an diesem Tag fällt ein wenig ungewöhnlich aus. Schließlich sprach eine Dame, die 1891 zusammen mit ihrem zweiten Ehemann die Mühle in eine Schmiede umfunktioniert und seit 116 Jahren tot ist. Es ist Johanna Lohne, deren Sohn aus erster Ehe Anton, die Tradition der „Geiserschmiede“ in diesem Haus begründete. Isabelle Demont aus dem Helferteam des Museums war in ihr historisches Kostüm geschlüpft und erläuterte anschaulich die familiären Hintergründe, den Beginn der Schmiededynastie im heutigen Museum und die alltäglichen harten Arbeitsbedingungen. Hans-Peter Braun, Bürgermeister und erster Vorsitzender des Fördervereins Museum Geiserschmiede Bühlertal e.V. begrüßte anschließend und hob die finanzielle Unterstützung durch die Leader-Aktionsgruppe Mittelbaden hervor, ohne deren Zuschuss die Realisierung der Umbaumaßnahme nicht möglich gewesen wäre. Claus Haberecht, 1. Vorsitzender des angesprochenen Vereins, der zusammen mit Geschäftsführerin Petra Wagner den Verein vertrat, animierte anschließend dazu, die verschiedenen Fördermöglichkeiten wahrzunehmen und auszuschöpfen. Schließlich seien auch in der erst kürzlich erweiterten Leader-Region finanzielle Mittel zur Unterstützung ganz verschiedener Projekte vorhanden. Ein herzliches Dankeschön an alle an der Umsetzung beteiligten Firmen, Leihgeber, Unterstützer und allen voran dem äußerst engagierten Helferteam des Museums sprach Museumsleiterin Ina Stirm aus.