Die klassischen Aufgaben eines Museums sind das Sammeln, Aufbewahren und Vermitteln von Objekten aus der Kunst- und Kulturgeschichte. Sinnvoll und effizient können diese Aufgaben nur erfüllt werden, wenn präzise Kenntnisse über jeden einzelnen Gegenstand vorliegen. Nur mit dem genauen Wissen über Funktion, Identität, Beschaffenheit, Datierung, Besitzverhältnisse und historischem Kontext, kann eine anschauliche Konzeption und Präsentation einer Museumsausstellung entwickelt werden.
Wichtigste und vordringlichste Aufgabe im Vorfeld der Museumseinrichtung war für uns daher die Konservierung des Wissens rund um die Schmiedeinrichtung noch vor einem eventuellem Auflösen des Gesamtzusammenhanges. Dieser tritt spätestens dann ein, wenn aus erster Hand keine gesicherten Informationen mehr eingeholt werden können, was mit dem Tod des letzten Schmieds Josef Geiser noch während der Restaurierungsphase auch eintrat.
Durch den rechtzeitigen Beginn der Inventarisierung konnten wir in Gesprächen mit Josef Geiser das Wissen um die Werkzeuge und Gerätschaften in seiner Schmiede, und so manche Anekdote konservieren.
Arbeitsweise bei der Inventarisation damals und heute
Jeder einzelne Gegenstand wird unter Wahrung der Gebrauchsspuren und der Alterspatina vom groben Schmutz, Öl und Fett befreit und an einer, für einen späteren Betrachter möglichst unauffälligen Stelle mit einer Inventarnummer versehen. Aus der Ziffern- und Buchstabenfolge dieser Inventarnummer, die mit weißer Tusche aufgebracht werden, ist genau erkennbar, wo der jeweilige Gegenstand in der Schmiede ursprünglich aufbewahrt wurde. Damit ist gewährleistet, dass die Schmiedeeinrichtung wieder in ihrer ursprünglichen Form aufgebaut und präsentiert werden kann.
In einem sogenannten Eingangsbuch und auf zusätzlichen Inventarblättern, sowie einer Datenbank werden die weiteren Informationen, wie Dialekt- und Fachbegriff, Verwendungszweck, Herstellungszeitraum oder eine eventuelle Zusammengehörigkeit mit einem anderen Gegenstand dokumentiert.