Metallbauer – klingt nicht gerade trendy, hat dafür aber umso mehr Zukunft. Egal, ob Flughafenterminal oder Messehalle, überall wo Glas, Stahl und Blech im Spiel ist, sind die Metallspezialisten gefragt. Oder im Fahrzeugbau: Besondere Tieflader für schwere Brückenteile, spezielle Aufbauten für riesige Trucks – alles, was nicht Großserie ist, kommt aus der Metallbauwerkstatt.
Aufgrund der fortschreitenden inhaltlichen Annäherung des Schmiede- und des Schlosserhandwerks wurden 1989 die Metallhandwerke neu geordnet. Die Berufsbezeichnungen „Schmied“ und „Schlosser“ wurden durch die des „Metallbauer“ ersetzt und eine Ausbildungsordnung mit den Fachrichtungen Konstruktionstechnik, Anlagen- und Fördertechnik, Fahrzeugbau, Metallgestaltung und Landtechnik in Kraft gesetzt. Die Neuordnung hatte sich aber nicht bewährt. Als Konsequenz fielen schon 2002 zwei der gerade neu geschaffenen Fachrichtungen – die Landtechnik sowie die Anlagen- und Fördertechnik – weg.
Die Verbindung der Traditionsberufe Schmied und Schlosser zum neuen Beruf des Metallbauers trägt den neuesten Marktentwicklungen Rechnung, die zwei uralten Themen des Schmiede- und des Schlosserhandwerks neue Aktualität verleihen: der steigend nachgefragten Schließ- und Sicherungstechnik und dem Hufbeschlag als Folge des Booms im Reitsport. Diese Einführung neuer Technologien, von der Elektrizität über kontinuierlich verbesserte Schweißverfahren bis hin zum aktuellen Einsatz von Computer -Technologien hat die Entwicklung des neuen Berufs von Beginn an mitgeprägt.
Wer sich für die Fachrichtung Metallgestaltung entscheidet, fertigt und montiert manuell sowie maschinell „Bauteile mit schmückendem Charakter“ wie Gitter, Geländer und Leuchten. Meist sind es Einzelstücke, die der Metallbauer auf Kundenwunsch oder nach eigenen Entwürfen herstellt.
Eine künstlerische Komponente hat auch die Fachrichtung Konstruktionstechnik. Hier liefern die Metallbauer ebenfalls häufig speziell nach Kundenwunsch gefertigte Einzelstücke. Dazu gehören Überdach-
ungen, Türen, Tore oder Fensterrahmen.
Auch der Einbau von Schließ- und Sicherheitsanlagen und die Installation von Antrieben für Tor- oder Sonnenschutzanlagen gehören zum Berufsbild. Im Nutzfahrzeugbau stellen Metallbauer Fahrwerke, Fahrzeugrahmen, Aufbauten, Bremssysteme sowie Hub- und Ladeeinrichtungen für Nutz- und Sonderfahrzeuge her.
Als Werkstoffe werden inzwischen neben den verschiedenen Stahlsorten und Aluminium inzwischen auch rostfreier Edelstahl, Glas, Kunststoff, Holz und Lacke verarbeitet. Fenster und Türen, Tore, Stahlkonstruktionen, Balkone und Wintergärten, Treppen und Fassaden bilden heute den Schwerpunkt im Metallbau.
Die Schmieden und Schlossereien haben sich von in erster Linie ausführenden Werkstätten zu Betrieben gewandelt, in denen inzwischen Beratung, Planung und Konstruktion eine wesentliche Rolle zukommt.
Weitere Informationen zum Beruf des Metallbauer
Bundesverband Metall – Vereinigung Deutscher Metallhandwerke
Ruhrallee 12
45138 Essen
Telefon: (0201) 8 96 19-0
eMail: info@metallhandwerk.de
Internet: www.metallhandwerk.de
Innung für Metalltechnik
Kreishandwerkerschaft Baden-Baden/Bühl
Rheinstraße 146
76532 Baden-Baden
Telefon (07221) 62294
Telefax (07221) 55359