
Gäste beim Ausfüllen der Kinderkarte – „Schreibe Deinen Namen auf Sütterlin“ ist die gestellte Aufgabe. (Foto: Wolfgang Moench)
Auch wir beteiligten uns am Internationalen Museumstag. Der Ansturm war nicht ganz so groß wie gewöhnlich an solchen Aktionstagen, aber dennoch fanden zahlreiche interessierte Besucher und vor allem Familien den Weg ins Haus, worüber sich das Helferteam besonders freut.
Am Sonntag zog der Museumgarten die Familien an. Hier ging es darum, wie vor über 100 Jahren die Wäsche gewaschen wurde, als es eben noch keine elektrische Waschmaschine gab. Isabelle Demont weicht die Wäsche im holzbefeuerten Waschkessel ein, rubbelt, reibt, wringt, holt frisches Wasser im Eimer aus dem Bach und kommt ganz schön ins Schwitzen. Erwin Kirschner unterstützt sie, wo er kann. Das ist allerdings historisch nicht ganz korrekt, schließlich war Wäschewaschen eindeutig Frauenarbeit. Es ist eine mühsame Angelegenheit, das wird den großen und kleinen Besuchern schnell klar. „Boah, was bin ich froh, dass ich heute lebe, in die Schule gehen darf und nicht so anstrengende Sachen machen muss“, spricht die siebenjährige Anna den umstehenden Besuchern aus der Seele.
Auch das Bienenhaus mit dem davorstehenden Stand mit Produkten von Cum Natura zieht die Besucher an. Während die Erwachsenen Honigbier und -Met testen, sind für die jüngeren Gäste vor allem die süßen Honigbärchen ein magischer Anziehungspunkt. Heribert Schwab, versierter Imker aus dem Helferteam, weiß zudem enorm viel zu erzählen über die kleinen Bewohner des Bienenhauses.
Auch in der Schmiedewerkstatt herrscht großer Andrang und Informationsbedarf. Und so bearbeiten Hans Becker und Ralf Häußler das glühende Eisen, während Raimund Fritz die verschiedenen Geräte, Räder und Riemen erklärt, die allein durch die Kraft des Wassers angetrieben werden.
Im Inneren des Hauses werden vor allem die älteren Besucher von den Bildern von Eugen Seelos angezogen. Es sind ausschließlich Motive aus Bühlertal, die häufig um Fotos ergänzt wurden, die aus derselben Perspektive aufgenommen, die heutige Ansicht zeigen. Manch einer erinnert sich an den Künstler, der zeitweise in Bühlertal und Neusatz lebte. „Wir sahen ihn als Kinder oft, wie er mit seiner Staffelei unterm Arm im Ort herumlief und auf der Suche nach einem Motiv war, das sich lohnte, zu zeichnen“, so eine Besucherin.
Die Sonderausstellung „Blick auf Bühlertal“ mit Gemälden des Malers Eugen Seelos ist übrigens noch bis November im Museum Geiserschmiede in Bühlertal zu besichtigen.