Sie läuft und läuft und läuft.
Die Rede ist von dem Modell einer historischen Gattersäge im Museum Geiserschmiede, das nun durch Auszubildende der Firma Robert Bosch GmbH einen elektrischen Antrieb erhalten hat.
„Hier in Bühlertal hatten wir zahlreiche Sägewerke, die mit solchen Gattersägen das Holz geschnitten haben. Daher war es mir immer ein Anliegen, ein funktionstüchtiges Modell einer solchen Säge zeigen zu können“ so Siegmar Kunz, langjähriger Obmann in der Geiserschmiede. Ende der 90er Jahre leitete er daher alles in die Wege, um mit Unterstützung der Technischen Gewerblichen Ausbildung der Firma Bosch (TGA) sowie der Gewerbeschule Bühl ein Modell anzufertigen. Eine langwierige und aufwändige Angelegenheit, da sogar die Konstruktionspläne selbst angefertigt werden mussten. Die hölzernen Bestandteile wurden von Zimmerleuten des Ausbildungszentrums Mittelbaden der Bauwirtschaft in Bühl ebenfalls nach einem Eigenentwurf angefertigt.
Ein großartiges Kooperationsprojekt, das im Jahr 2015 seine Fortsetzung fand.
Ina Stirm, Museumsbeauftragte im Museum Geiserschmiede kontaktierte Roland Lorenz, der sich sogleich bereit erklärte, im Rahmen des sozialen Engagements der TGA, den elektrischen Antrieb in der Ausbildungswerkstatt anfertigen zu lassen. Louis Hörth, Mechatroniker im dritten Ausbildungsjahr, übernahm diese Aufgabe als Teil seiner Abschlussprüfung. So wurde aus einem ausrangierten Wischermotor kurzerhand ein Gattersägenantrieb, eine Aufgabe, die in Verbindung mit der Projektdokumentation bestimmt 14 Tage in Anspruch nahm. Maximilian Melch, auch Auszubildender im Abschlussjahr als Elektroniker für Automatisierungstechnik, fertigte einen zugehörigen Schaltschrank inklusive der erforderlichen Sicherheitsschaltung mit Geldeinwurfkasten. Die Besucher des Museums können künftig eine Münze einwerfen und die Säge springt an.
„Jetzt ist dem Modell endlich Leben eingehaucht“ freut sich Ina Stirm. „Die Säge erhält in unserer neuen Ausstellung die wir momentan konzipieren einen Ehrenplatz. Dabei steht sie nicht nur für die florierende Sägeindustrie in Bühlertal früher, sondern auch für die gelungene Zusammenarbeit mit verschiedenen Institutionen, Firmen und Privatleuten heute.“
Siegmar Kunz (links) und Roland Lorenz (TGA) begutachten die Funktionsweise der Gattersäge (Foto: Wolfgang Moench)
Das Gattersägenmodell
(Foto: Wolfgang Moench)