Helferausflug zur Glashütte Buhlbach

„Absolut sehenswert“, so das Fazit der Teilnehmer nach der Besichtigung der Glashütte in Buhlbach. Alljährlich unternehmen die ehrenamtlichen Helfer der Geiserschmiede eine Informationsfahrt. Gern werden Museen oder historische Einrichtungen besucht, so auch in diesem Jahr. Am 22. September geht es per Bus zur Glashütte nach Baiersbronn-Buhlbach, deren Gebäude sich im Besitz der Gemeinde befinden und vom Förderverein betrieben werden. Diese  Konstellation ist identisch mit der des Bühlertäler Museums. Weitere Ähnlichkeiten tun sich beim Besuch auf, wenn es um die Anzahl und Motivation der Ehrenamtlichen und noch mehr, wenn es um die Objekte zum Thema Haushalt früher geht. Zahlreiche identische Objekte lagern im Depot des Bühlertäler Museums, wo das Motto lautet: Weniger ist mehr. In Buhlbach wird eher geklotzt und so strotzen die Wohnräume vor allerlei Gegenständen, die das häusliche Leben in vergangenen Zeiten veranschaulichen. Die älteren Besucher zum Schwelgen in Erinnerungen motivieren und ihr Wissen weiterzugeben, dies Konzept scheint aufzugehen. Manche Gäste verweilen lange bei diesem und jenem Gegenstand, lauschen gebannt den Erläuterungen der kundigen Gästeführerin Gudrun Nikko und müssen sich bei Fehlverhalten schon mal im Schulzimmer über die Bank lehnen, um die verdiente Strafe mit dem Rohrstock zu empfangen.

Ungebührliches Verhalten wird bestraft! Foto: Wolfgang Moench

Gänzlich unbekannt ist vielen Besuchern die Geschichte des Glasmachens und der Glasbläserei im Schwarzwald. Von anfänglichen Wanderhütten ist die Rede, in denen die Glasbläser nur wenige Jahre verweilen, bis der Wald in der unmittelbaren Umgebung verschwunden und damit der unabdingbare Brennsoff Holz aufgebraucht ist. Welche weiteren Grundstoffe werden für die Glasherstellung benötigt, wie sind die Arbeitsabläufe und -bedingungen der Menschen in einem der scheinbar hintersten Winkel des Schwarzwaldes. Einst sicherte die weitläufige Anlage den Buhlbachern die Existenz. Kein Wunder, schließlich werden noch heute Sektflaschen nach der dort entwickelten Form mit Stülpboden, dem „Buhlbacher Schlegel“ gefertigt. Eine Weltneuheit also, die zum Exportschlager wird. 1845 werden bereits eine Million mundgeblasene Flaschen produziert.
Es ist demnach ein lehrreicher Nachmittag für die Bühlertäler Gruppe, die sich anschließend im Waldgasthaus Kohlbergwiese oberhalb Bühlertals an köstlichem Rehgulasch laben darf.

In der sehenswerten Ausstellung zur Geschichte der Glashütte. Foto: Wolfgang Moench


 

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